Der Gedenkstein

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg

Gedenktafel 2018
2018:

Auf dem „Rheinmetall entwaffnen“-Camp 2018 wurde über die Existenz des ehemaligen KZ Tannenberg in Unterlüß informiert - und darüber, dass bis dahin keine öffentliche Erinnerung und kein Gedenken vor Ort zu finden ist.

Die Idee, dort gemeinsam am Antikriegstag 1. September 2018 hinzugehen, stieß auf große Resonanz im Camp. So beteiligten sich an die 100 Menschen an der Gedenkveranstaltung für die Zwangsarbeiterinnen im Wald von Altensothried vor den überwachsenen Überresten des ehemaligen Lagers.

Es wurde eine provisorische Gedenktafel aus Holz aufgestellt und Blumen abgelegt Die Teilnehmenden wurden über die Geschichte des Lagers infomiert und es wurden Passagen aus dem Buch „Vogel im Flug, die Geschichte einer Überlebenden“ von Edith Balas vorgetragen.


Gedenkstein 2019:

Am 5. September 2019, erneut während des „Rheinmetall entwaffnen“-Camp, kamen fast 90 Antifaschist*innen am Ort der Überreste des ehemaligen KZ Tannenberg in Altensobreth in Unterlüß zusammen, um den Zwangsarbeiterinnen zu gedenken, die im KZ Außenlager Tannenberg gefangen waren.

Dort wurde als erstes dieser Gedenkstein mit dieser Inschrift gesetzt: „Hier befand sich von 1944 bis 1945 das Außenlager Tan- nenberg des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, in dem 900 osteuropäische Jüdinnen inhaftiert waren. Sie muss- ten Zwangsarbeit für Rheinmetall leisten. Kurz vor der Befreiung wurden sie nach Bergen-Belsen deportiert, viele wurden dort ermordet. In Gedenken an die unzähligen, für die Kriegsindustrie der Nationalsozialisten ermordeten Menschen. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.“

Bewegende Berichte und bedrückende Erinnerungen von Überlebenden wurden am Ort ihres Leids verlesen. Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer gedacht, anschließend sangen alle gemeinsam das jddische Lied ‚Sage nie, du gehst den allerletzten Weg‘.

Ein Straßenschild mit der Aufschrift Mahnmal KZ Außenlager weist nun auf den vergessenen Ort hin.

Mit Gedenkstein und Straßenbeschilderung sollte nun der Forderung nach einer lebendigen Erinnerung und Gedenkstätte Nachdruck verliehen werden.