Combatants for Peace

Gespräch mit Osama Elewat und Rotem Levin am 24. Januar 2024 in Frankfurt/Main - jetzt online und gedruckt

cfp_titel_deutsch Am 24. Januar 2024 fand eine gut besuchte Veranstaltung in der Evangelischen Akademie in Frankfurt/Main mit zwei Aktivisten der israelisch-palästinensichen Gruppe Combatants for peace statt. Wir von Rheinmetall Entwaffnen RheinMain waren zusammen mit kirchlichen Gruppen, der DFG-VK und Connection e.V. Veranstalter:innen.

Die Veranstaltung fand vor 200 Zuhörer:innen in der Evangelischen Akademie Frankfurt statt und wurde live gestreamt. Dieser viel geteilte Stream wurde – anders als angekündigt – nach wenigen Tagen von der Ev. Akademie vom Netz genommen. Begründet wurde das mit der öffentlich nicht erläuterten Behauptung, „dass die Veranstaltung antisemitischen Narrativen Vorschub geleistet habe.“ Später hieß es, insbesondere „Äußerungen von Osama Elewat und Rotem Levin, die den Staat Israel als Apartheidsstaat kennzeichnen, gegen den Widerstand nötig ist.“ (Antwort aus der Ev. Akademie)
Konkret ging es darum, dass die Lebensumstände der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland unter der israelischen Besatzung als Apartheid beschrieben wurden.

Der Vorwurf des Antisemitismus gegen die Freunde von Combatants for peace ist unsäglich und darüber hinaus für die Beiden, die ja nach Israel zurückkehren, bedrohlich.

Das Löschen des Streams hat kein Alleinstellungsmerkmal, das politische Klima in Deutschland unterdrückt zunehmend eine freie Meinungsbildung.

Macht euch ein eigenes Bild: Es gibt eine Mitschrift der Veranstaltung, die auch von den beiden Referenten autorisiert wurde. Die Mitschrift wurde von uns übersetzt, beides veröffentlichen wir hiermit. In Kürze erscheint das Gespräch mit Reden, Fragen und Antworten auch als Broschüre sowohl in deutsch wie in englisch.

Download: deutsch - englisch

Gespräch mit Osama Elewat und Rotem Levin am 24. Januar 2024 in Frankfurt/Main

cfp_titel_deutsch Wir von Rheinmetall Entwaffnen RheinMain waren in einem Bündnis mit kirchlichen Gruppen, der DFG-VK und Connection e.V. Veranstalter:innen einer Diskussionsveranstaltung mit Combatants for peace am 24.01.2024 in Frankfurt am Main.

Die Veranstaltung fand vor 200 Zuhörer:innen in der Evangelischen Akademie Frankfurt statt und wurde live gestreamt. Dieser viel geteilte Stream wurde – anders als angekündigt – nach wenigen Tagen von der Ev. Akademie vom Netz genommen.
Begründet wurde das – zum Erstaunen anderer Mitveranstalter:innen – damit, „dass die Veranstaltung antisemitischen Narrativen Vorschub geleistet habe.“ Insbesondere „Äußerungen von Osama Elewat und Rotem Levin, die den Staat Israel als Apartheidsstaat kennzeichnen, gegen den Widerstand nötig ist.“ (Antwort aus der Ev. Akademie)
Konkret ging es darum, dass die Lebensumstände der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland unter der israelischen Besatzung als Apartheid beschrieben wurden.

Der Vorwurf des Antisemitismus gegen die Freunde von Combatants for peace ist unsäglich und darüber hinaus für die Beiden, die ja nach Israel zurückkehren, bedrohlich.

Das Löschen des Streams hat kein Alleinstellungsmerkmal, das politische Klima in Deutschland unterdrückt zunehmend eine freie Meinungsbildung. Die Buchpreisverleihung an eine palästinensische Schriftstellerin in Frankfurt konnte nur unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Vor allem aber die zahlreichen kritischen jüdischen Stimmen, die sich gegen die Gleichsetzung der jüdischen Bevölkerung mit der israelischen Regierungspolitik wenden, sollen mit dem Vorwurf des Antisemitismus diskreditiert werden.

Macht euch ein eigenes Bild: Es gibt eine Mitschrift der Veranstaltung, die auch von den beiden Referenten autorisiert wurde. Die Mitschrift wurde von uns übersetzt, beides veröffentlichen wir hiermit.
Wie wollen dieser mutigen gewaltfreien Initiative Gehör verschaffen, die sich 2006 gegründet hat. Sie sind ehemalige israelische Militärangehörige und ehemals in Israel inhaftierte palästinensische Militante.
Sie begegnen sich auf der Grundlage des sich Kennenlernens und Zuhörens, des gegenseitigen Respekts und der Akzeptanz, um gemeinsam gegen Krieg, Besatzung und für einen gerechten Frieden für alle zu kämpfen.
Die Perspektive dieser Initiative, die in unserer Veranstaltung (wie in nahezu weiteren 100 Veranstaltungen mit ihnen in ganz Deutschland) vermittelt

from the river to the sea –
everyone should be safe, equal and free!

wurde, ist ein wertvoller Beitrag für die Diskussion innerhalb von Rheinmetall Entwaffnen, der antimilitaristischen Bewegung und der gesamten Linken.
Osama Elewat schloss die Veranstaltung am 24. Januar in Frankfurt mit folgenden Worten:
Wir laden alle Menschen, die für Palästina sind, und alle Menschen, die für Israel sind, ein, einen Slogan zu schreiben und auf die Straße zu gehen: „from the river to the sea – everyone should be safe, equal and free!”

Rheinmetall Entwaffnen RheinMain, Februar 2024

_Fußnote:
wir haben den deutschen Text nicht gendergerecht übersetzt, bzw. im Deutschen angewandt, dies nur, um den Text sehr eng an dem englischen Original zu lassen. Sorry._


Conversation with Osama Elewat and Rotem Levin on 24 January 2024 in Frankfurt/Main

cfp_titel_english We from Rheinmetall-Disarm RheinMain, in an alliance with church groups, the DFG-VK and Connection e.V., organized a discussion event with Combatants for peace on 24.01.2024 in Frankfurt am Main.

The event took place in front of an audience of 200 at the Protestant Academy and was streamed live. Contrary to what was announced, this widely shared stream was taken offline by the Protestant Academy after a few days.
The reason given for this - to the astonishment of other co-organizers - was that "the event had encouraged anti-Semitic narratives." In particular, "statements by Osama Elewat and Rotem Levin, which characterize the state of Israel as an apartheid state against which resistance is necessary." (Response from the Protestant Academy)

Specifically, the issue was that the living conditions of the Palestinian population in the West Bank under Israeli occupation were described as apartheid.
The accusation of anti-Semitism against the friends of Combatants for peace is unspeakable and, moreover, threatening for the two, who are
returning to Israel.

The deletion of the stream is not unique; the political climate in Germany is increasingly suppressing the free formation of opinion.
The book award ceremony for a Palestinian writer in writer in Frankfurt could only take place with the exclusion of the the public.
Above all, however, the numerous critical Jewish voices against the equation of the Jewish population with Israeli government policy are to be discredited with the accusation of anti-Semitism.

Make up your own mind: There is a transcript of the event, which was also authorized by the two speakers. The transcript was translated by us and we are publishing both here.
We want to make the voice of this courageous non-violent initiative which was founded in 2006. They are former Israeli military personnel and Palestinian militants formerly imprisoned in Israel.
They meet on the basis of getting to know each other and listening to each other, mutual respect and acceptance, in order to work together against war, occupation and for a just peace for all.
The perspective of this initiative, which was presented at our event (as in almost 100 other events with them throughout Germany) is a valuable

from the river to the sea –
everyone should be safe, equal and free!

contribution to the discussion within Rheinmetall-Disarm, the antimilitarist movement and the left as a whole.

Osama Elewat concluded the event on January 24 in Frankfurt with the following words:
"We invite all people who are for Palestine and all people who are for Israel to write a slogan and take to the streets: from the river to the sea - everyone should be safe, equal and free!"

Rheinmetall Disarm RheinMain, February 2024