Hoppla wir sterben

Hoppla wir sterben / Rheinmetall - eine deutsche Geschichte

Die schnelle kulturelle Eingreiftruppe S.K.E.T. von Theater X / Berlin geht mit Rheinmetall Entwaffnen auf Ostertour

Freitag, 18.04.2025 - ab 15:00 Uhr Ausstellung - um 20:00 Uhr Theatervorführung - Cafè ExZess, Leipzigerstrasse 91, Frankfurt

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In Zeiten, in denen wir mal wieder richtig schön kriegstüchtig werden sollen, lauert es an Absurditäten und kuriosen Überraschungen. Für die einen freudvolle - für die meisten jedoch das genaue Gegenteil. So viele Möglichkeiten gab es bereits in der Geschichte, das Blatt ein für alle Mal zu wenden – weg von Krieg, weg von der Aufrüstung, weg von Militarisierung- aber nein, noch ist der Funke nicht übergesprungen, schließlich ist der Tod ja auch ein Meister aus Deutschland. Krieg und Kapitalismus, ein eng verknüpftes Trauerspiel. Wir tauchen ein in den Salat der vergangenen Jahrzehnte und erzählen diesmal die Geschichte eines der unangenehmsten Unternehmen: Rheinmetall, einer der größten Waffenexporteure der Welt. Kaum ein Krieg wurde in der Welt in den letzten hundert Jahren nicht mit Waffen von Rheinmetall ausgestattet und versorgt. Trotz Zeit, trotz Rat, Rheinmetall war immer am Start. Und gerade jetzt ist es wieder an vorderster Front dabei. Doch die, die sich dagegen auflehnen und die sagen: "Nein, zum Krieg!", die gibt und gab es ebenfalls schon immer. Ernst Toller formulierte es vor hundert Jahren, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, der verlorenen Revolution von 1918 und den folgenden Jahren so: "Hoppla, wir leben!" Nachdem die Atomwaffen gebaut und Ende des letzten Jahrhunderts eigentlich wieder im Schrank verschwinden sollten, singen wir hundert Jahre später plötzlich zurück: "Hoppla, wir sterben!"

Ausstellung Weg der Erinnerung
Vor dem Stück gibt es die Gelegenheit, die Ausstellung „Weg der Erinnerung“ zur Zwangsarbeit bei Rheinmetall zu sehen. Die Ausstellung dokumentiert insbesondere die Situation des firmeneigenen KZ Tannenberg in der Nähe von Unterlüß. Von Sommer 1944 bis März 1945 waren hier 900 osteuropäische jüdische Frauen inhaftiert. Sie mussten Zwangsarbeit für den Rüstungskonzern leisten.

Rheinmetall entwaffnen: eine junge Geschichte des antimilitaristischen Widerstands. 2018 gründete sich das Aktionsbündnis Rhein- metall entwaffnen, Anlass war der Einsatz deutscher Waffen und Panzer durch die türkische Armee in Afrin/Nordostsyrien gegen die kurdischer Befreiungsbewegung. Viele Kampagnen und Aktionen folgten. Rheinmetall entwaffnen hat seit nun fast sieben Jahren weitere antimilitaristische Aktionen wie Werkblockaden bei Rheinmetall, bei Heckler & Koch, die Besetzung des BAFA in Eschborn, das für die Genehmigung von Rüstungsexporten zuständig ist, initiiert; öffentliche Tribunale gegen Waffenexporte, den Sturm auf die Aktionärsversammlung von Rheinmetall, antimilitaristische Camps in Unterlüß, Kassel und zuletzt 2024 in Kiel folgten, um gegen Rüstungskonzerne und Militarisierung zu protestieren, um den Krieg zu verraten.
2025 schauen wir mit einer Aufführung von S.K.E.T. vom Theater X Berlin auf die Geschichte des Rüstungskon- zerns Rheinmetall, aber auch auf den Widerstand von Rheinmetall entwaffnen. Das Theaterstück „Hoppla, wir sterben“ ist eine ernsthafte, kluge, witzige, charmante Inszenierung!

Angesichts der rasanten Militarisierung und einem europäischen „Sondervermögen“ von über 800 Milliarden für Militär und Rüstungskonzerne bieten sich viele Notwendigkeiten und auch viele Möglichkeiten für antimilitari- stischen Widerstand, gegen Kriegsertüchtigung, gegen Wehrpflicht, gegen sozialen Kahlschlag für Aufrüstung. Wir werden die Füße nicht stillhalten. Wir werden aktiv: Zum Tag der Deserteur*innen, zum „Verteranentag“, zum nächsten antimilitaristischen Camp in Köln Ende August 2025. Und vielen weiteren Initiativen, die wir gemeinsam mit euch entwickeln wollen.

Achtet auf Ankündigungen: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org - https://weg-der-erinnerung.solikom.de